MORPHEN



Artikel im Bonner General-Anzeiger zur Ausstellung Morphen im Kurfürstlichen Gärtnerhaus

Mit großer Kontinuität arbeitet die Bildhauerin Eva Ademi mit den Formen der Fauna und Flora. In Ihrer Einzelausstellung "Morphen" zeigt sie einen umfangreichen Einblick in ihr vielgestaltiges Werk.

Fundstücke wie Drähte, Steine oder Papiere werden in ihren Objekten oftmals zum Ausgangspunkt des künstlerischen Schaffensprozesses. Die ihnen innewohnenden "Gestalten" - seien es Falter, Keimlinge oder Schaben - werden von Eva Ademi herausgearbeitet und zu Assemblagen neu arrangiert. Wachs ist das zentrale Material ihrer Plastiken. In den konzentriert wirkenden Skulpturen von Vögeln, Gorillas oder schotenartigen Gebilden verdichtet sich das Wesen dieser Geschöpfe.

Ihre Arbeiten - mal formal abstrahiert, mal figürlich konkret oder amorph informell - verbindet die Reduktion auf die natürlichen Gesetzmäßigkeiten allen Lebens: Sie handeln von der drängenden Kraft des Werdens und der Melancholie des Vergehens.

Ademis "Morphen" sind vom Zauber des lebendigen Seienden durchdrungen. Wir treffen auf Arbeiten von stiller und nachdrücklicher Energie, die den Besucher auf sein persönliches Verhältnis zur Natur und ganz allgemein zur Natur des Lebens zurückwerfen.

 

Steffen Neuburger, Kunsthistoriker